Gibt es das perfekte Familienmodell? Interview mit Eltern- und Kindercoach Daniela Lanz

„Das richtige Familienmodell ist wie eine Jeans: es muss passen!“

Das Abenteuer Eltern sein bringt viele Überraschungen, wunderbare aber auch herausfordernde Momente mit sich. Oft wissen wir nicht, ob unsere Entscheidungen richtig sind, unsere Erziehungsidee fruchten oder ob es vielleicht auch andere Wege gibt, unseren Kleinen das Beste auf ihrem Lebensweg mitzugeben. Daniela Lanz ist systemischer Business Coach, gelernte Erzieherin, Mutter und Unternehmerin. Im Interview unterhalten wir uns über Ihre Erfahrungen als Mutter, ihre Erkenntnisse als Erzieherin und Ihre Tipps als Elterncoach. Viel Spaß!

Zu Beginn gleich ganz direkt gefragt: Elterncoaching, was kann ich mir darunter vorstellen?

Eltern sein – eigentlich die natürlichste Sache der Welt – heißt schon lange nicht mehr, lediglich Nachwuchs zu haben und groß zu ziehen. Seit zwei, drei Generationen sind Kinder nicht nur Teil des eigenen Überlebensprogramms. Es ist planbar, Kinder zu bekommen, wann wieviele und mit wem. Diese Freiheit stellt uns vor neue Herausforderungen. Oft wird uns das erst richtig klar, wenn wir uns für ein Kind entschieden haben. Ich möchte Eltern auf diesem Weg begleiten.

Welcher Weg hat dich zu dem Beruf (oder Berufung?) Elterncoach geführt?

Als ältestes Mädchen einer Familie mit 5 Kindern und mit großer Liebe zu Kindern wählte ich meinen Traumberuf  ‚Erzieherin‘, dem ich mit Leidenschaft nachging, bis ich selbst schwanger wurde. Nun war es an mir, eine Familie mit zwei Kindern gemeinsam mit meinem Mann zu ‚wuppen‘, unsere Selbständigkeit und das Familienleben zu koordinieren. Obwohl ich mit meinem Partner, meinen Eltern, Freundinnen und dem sehr guten Vertrauensverhältnis zu meinem Kinderarzt gut gestellt war, hätte ich sehr gerne eine ganz neutrale Sicht der Dinge erhalten. Das biete ich im Elterncoaching an.

Welche Themen begegnen dir als Coach?

Daniela Lanz ist systemischer Business Coach, gelernte Erzieherin, Mutter und Unternehmerin.

Die Themen sind so vielseitig wie das Familienleben selbst. Von Schwanger… Juhu! / Hilfe! über die erste Zeit mit Baby bis hin zum Wiedereinstieg in den Beruf. Hier kommen ganz neue Fragen auf die Eltern zu: Wem gebe ich mein Kind in Obhut? Welche Möglichkeit ist für uns genau richtig? Wie geht es in der Schulzeit weiter? Welche Werte sind mir wichtig, was will ich meinem Kind für sein Leben mitgeben? Aber auch das Thema Pubertät, loslassen und Familienkonstellationen, die sich verändern...

Familie sein, was bedeutet das für dich?

Mit der Geburt unseres ersten Kindes war mir klar: So, jetzt sind wir also Eltern mit Kind, genannt FAMILIE…  Was auch immer geschehen wird, das bleibt unverrückbar und für immer. Diese Erkenntnis hat mir damals einige Gedankenexplosionen beschert! Verantwortung, Herausforderung, Aufgabe, Sinn, Chance, Fixum Und damit auch die große Frage nach dem WAS BLEIBT und WO BLEIBE ICH DABEI… Auch dem frisch gebackenen Vater erging es ähnlich. Üblicherweise ist jedoch nach kürzerer oder längerer Zeit, oft eine vorgegebene Struktur rahmengebend, die einerseits Orientierung einfordert, andererseits aber auch starr ist.

Wie schaffen es junge Familien, ihr ganz eigens Modell zu finden?

Das IDEALE FAMILIENMODELL soll zu mir passen, wie meine Lieblingsjeans‘. Meiner Erfahrung und meiner Beobachtung nach ist es unumgänglich, verschiedene „Jeans“ anzusehen, und auch anzuprobieren, um ein passendes Modell zu entdecken. Hier wie da spielt der Zeitgeist/die Mode keine unbedeutende Rolle… Wenn mir beispielsweise Schlagjeans am besten stehen und ich mich darin pudelwohl fühle, diese aber aktuell ‚mega out‘ sind, kann mich das sehr verunsichern. Wenn beispielsweise knallenge Röhrenjeans von der Gesellschaft momentan präferiert werden, kann ich evtl. feststellen, die stehen mir ausgezeichnet. Oder eben gar nicht, sind mir zu eng… Dann gibts verschiedene Waschungen, Vorbehandlungen, etc…

Diese Metapher zeigt auf: Es ist ein Stück Arbeit, viele Überlegungen, fail and error, um an DAS passendste MODELL zu kommen. Veränderungen nicht ausgeschlossen! In diesem Sinn: Seht euch um, probiert an, und das was eure Lieblingsjeans wurde, das hütet und flickt ihr und werdet es nicht mehr hergeben wollen!

Vielen Dank, liebe Dani, für diese spannenden Einblicke und neuen Erkenntnisse!

Ihr möchtet gern mehr erfahren? Hier geht’s zur Website.

Wie sieht Euer (idealer) Familienalltag aus? Teilt es uns mit!

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